21.05.2025 - Die Fossilienfunde im „Weißen Steinbruch“ im Stromberg bei Pfaffenhofen haben unserem Trail-Lauf den Namen gegeben. Zähne, Panzerplatten, Knochen und ganze Skelette hat der Abbau des Stubensandsteins zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Vorschein gebracht. Heute erinnert ein Dinosaurier-Lehrpfad an die längst ausgestorbene Gattung, die im TRIAS, einer Epoche des erdgeschichtlichen Altertums, dort gelebt hatte. Seit 2012 wird alljährlich im Rahmen des Zabergäu-Laufs die Dinosaurier Challenge gestartet.
Lebensraum „Weißer Steinbruch“ vor 200 Millionen Jahren – so der Titel eines spannenden Vortrags von Emma Koska in der Wilhelm-Widmaier-Halle, zu dem die Gemeinde und der Zabergäuverein eingeladen hatten. Die junge Frau schrieb über das Thema 2024 ihre Bachelor-Arbeit an der Universität Hohenheim. Dabei und bei der Lektüre ihrer Abhandlung wurde deutlich, dass unsere Königsstrecke nicht zwingend Dinosaurier Challenge hätte heißen müssen.
Als Beinamen wären auch Aetosaurus - von dem die ersten im Steinbruch entdeckten Rumpfstück-Versteinerungen stammen – oder Sellosaurus, Halticosaurus, Procompsognatus, Mystriosuchus, Saltoposuchus, Gerrothorax oder Cyclotosaurus in Frage gekommen. Alle hat Emma Koska präzise aufgelistet, beschrieben und selbst gezeichnet, aber sie wird es uns nachsehen, dass wir beim „Dino“ bleiben. So hat er sich in der Trail-Szene einen Namen gemacht und 2025 die Rekordzahl von 182 Teilnehmer/innen erreicht.
Wertvolle Tipps vom ehemaligen Revierförster
So herausfordernd die 18 Kilometer und 380 Höhenmeter sind, so anstrengend war der naturwissenschaftliche Marathon, den Emma zurücklegte und mit Erfolg zu Ende brachte. Wertvolle Tipps gab ihr der ehemalige Revierförster Robert Böckle, der übrigens auch uns weiterhalf, als vor einigen Jahren seine geliebte Holzbrücke abgerissen werden musste. Die notwendig gewordene Streckenänderung auf einem Trail zum Guckerweg hatte auch Böckle ins Gespräch gebracht.
Die verschiedenen Gesteinsschichten des Sandsteins, die Rückschlüsse auf das Alter der Funde, die Vielfalt der sogenannten „Tetrapoden aus der Obertrias“ – all das bringt die Güglingerin Emma Koska dem Leser und Zuhörer nahe. Und dass schon vor vielen Jahrmillionen eine extreme Erwärmung dazu führte, dass fast alle Meeresbewohner und 70 Prozent der Landbewohner ausstarben – das Ende der Dinosaurier.
Prof. Dr. Schoch kündigt neues Projekt im Steinbruch an
Robert Böckle zieht den Hut: „Des Mädle hat‘s fertigbrocht, des Thema für Jedermann verständlich rüber zu bringa!“ Prof. Dr. Rainer Schoch vom Staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart, der Emma Koska bei ihren Studien begleitet hat, kündigte in der Wilhelm-Widmaier-Halle sogar ein neues Projekt im Weißen Steinbruch an. Man darf gespannt sein. Natürlich wird Emma Koska dabei sein. (ewa)
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